Aktuell

Als transatlantische Partner brauchen wir einen engen Schulterschluss

Bundesverfassungsgericht räumt Weg frei für das europäisch-kanadische Handelsabkommen CETA

Zum Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 15.03.2022 zum EU-Kanada Freihandelsabkommen CETA erklärt Thomas Silberhorn, Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für transatlantische Beziehungen:

Die Abweisung aller fünf Klagen gegen das europäisch-kanadische Handelsabkommen CETA durch das Bundesverfassungsgericht macht den Weg frei für die Ratifizierung durch den Deutschen Bundestag. Das Comprehensive Economic and Trade Agreement zwischen EU und Kanada ist ein wichtiger Baustein für die weitere Vertiefung der transatlantischen Zusammenarbeit. 

Seit Jahren stehen Grüne und SPD bei der Ratifizierung von CETA auf der Bremse. Ihre verfassungsrechtlichen Bedenken können jetzt kein Grund mehr sein, die Ratifizierung weiter zu blockieren. 

Als transatlantische Partner brauchen wir einen engeren Schulterschluss. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine unterstreicht, dass eine vertiefte transatlantische Zusammenarbeit nicht nur in der Außen- und Sicherheitspolitik, sondern auch in der Wirtschafts- und Handelspolitik für Deutschland und Europa notwendig ist. CETA bietet die Chance, unsere Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen durch transatlantische Lieferketten zu stärken.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bringt einen Antrag zur Ratifizierung von CETA in den Deutschen Bundestag ein. Deutschland muss jetzt zügig entscheiden und damit auch in der EU ein deutliches Zeichen setzen. 

Transatlantische Zusammenarbeit noch intensiver abstimmen

Berlin, 2. März 2022

Koalitionsfraktionen müssen Vollausstattung der Bundeswehr konsequent vorantreiben

Zur Rede von US-Präsident Joe Biden zur Lage der Nation erklärt Thomas Silberhorn, Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für transatlantische Beziehungen:

„In seiner Rede zur Lage der Nation hat US-Präsident Joe Biden einmal mehr die amerikanische Bereitschaft unterstrichen, die transatlantische Zusammenarbeit noch intensiver abzustimmen. Die Bundesregierung muss nun ihrerseits dafür sorgen, dass weitere Maßnahmen gegen Russland im transatlantischen Gleichschritt erfolgen.

Die Ankündigung, dass die USA mit der EU gleichziehen und ebenfalls ihren Luftraum für russische Flugzeuge sperren, ist ein gutes Zeichen für transatlantische Geschlossenheit. In unserem Handeln muss deutlich werden, was den Westen ausmacht: eine „unerschütterliche Entschlossenheit, dass die Freiheit immer über die Tyrannei triumphieren wird“, wie es Joe Biden formuliert hat.

Deutschland muss seinen Verpflichtungen in der NATO vollständig nachkommen, um ein verlässlicher Partner im Bündnis zu sein. CDU und CSU haben deshalb stets ausdrücklich an dem Ziel festgehalten, zwei Prozent unserer volkswirtschaftlichen Leistung für Verteidigung auszugeben. Der Krieg vor unserer Haustür zeigt nun unabweisbar, dass wir hier unsere Hausaufgaben erledigen müssen.

Der Bundeskanzler hat mit seiner Ankündigung, künftig das 2%-Ziel zu erfüllen und 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr bereitzustellen, einen Kurswechsel eingeläutet, der über den Koalitionsvertrag der Ampelkoalition weit hinausgeht und die Finanzplanung der Bundesregierung zur Makulatur macht. Die Koalitionsfraktionen sollten nun entschlossen auf diesen Kurs einschwenken und die Vollausstattung der Bundeswehr konsequent vorantreiben.

Wir müssen uns in Deutschland und der EU in die Lage versetzen, aus eigener Kraft für unsere Sicherheit sorgen zu können. Damit stärken wir den europäischen Pfeiler der NATO und sind ein relevanter Partner im transatlantischen Bündnis und für liberale Demokratien weltweit.

Unser Konzept für transatlantische Sicherheit umfasst neben militärische auch zivile Fähigkeiten. Der Schutz vor Cyberattacken und von kritischen Infrastrukturen zählt dazu ebenso wie die Sicherheit von Energieversorgung, Kommunikation, Gesundheitsversorgung und Ernährung. In globalen Lieferketten gilt es, einen höheren Grad an Vorsorge und Selbstversorgung zu erreichen.“

KfW-Jahresbilanz 2021: Die Zahlen für den Wahlkreis Bamberg-Forchheim

Die KfW hat in einer Pressemitteilung die Zahlen für das Jahr 2021 veröffentlicht.
Mehr als 265 Mio. Euro der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der Förderband des Bundes und der Länder,
sind im Jahr 2021 nach Bamberg und Forchheim geflossen.
Das teilt der örtliche Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn (CSU) mit.
Im Landkreis Bamberg wurden allein 121,2 Millionen Euro bereitgestellt.
Davon entfielen 65,3 Mio. Euro auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie 40,5 Mio. Euro auf Unternehmensgründungen.
Im Landkreis Forchheim und in der Stadt Bamberg lagen die Schwerpunkte ebenfalls auf Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.
Diese Projekte machen im Landkreis Forchheim 63,7 von insgesamt 81,3 Mio. Euro aus. In der Stadt Bamberg sind es 43,1 von
insgesamt 63,1 Mio. Euro.
„Die KfW-Förderprogramme haben 2021 erneut sehr geholfen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern“, erläutert Silberhorn.
„Die bundesweit 83 Milliarden Euro Förderhilfen waren ein starker Konjunkturimpuls, der viele Arbeitsplätze gerade
im Mittelstand gesichert hat.“
Besonders erfreulich sei die große Anzahl von über 5000 Maßnahmen in Bamberg und Forchheim für Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
Energieeffizientes Bauen und Sanieren müsse daher weiter gefördert werden, um die Klimaziele auch im Gebäudesektor erreichen zu können, so Silberhorn.

https://twitter.com/SilberhornMdB/status/1468369145901244423

„Ich melde mich ab!“ – Rede

„Ich melde mich ab!“ – Rede

Frau Bundesministerin,
liebe Gäste,
meine sehr geehrte Damen und Herren!

Vielen Dank, Frau Bundesministerin, für die wertschätzenden Worte. Die vergangenen 45 Monate im
Bundesministerium der Verteidigung als Parlamentarischer Staatssekretär bei Dr. Ursula von der Leyen und Annegret
Kramp-Karrenbauer und zuvor 49 Monate bei Dr. Gerd Müller im Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung waren anspruchsvolle, gelegentlich aufreibende, aber auch sehr ertragreiche und
erfüllende Jahre. Die beiden letzten Jahre waren – trotz Corona-bedingter Einschränkungen – in vielerlei Hinsicht
die für mich schönsten.

Dafür danke ich von Herzen Dir, liebe Annegret, für Dein Vertrauen, das Du mir in großem Vorschuss gewährt hast,
als Du mir in unserem ersten Dienstgespräch das Du angeboten hast. Ich habe stets versucht, Dein Vertrauen
durch Leistung und Loyalität zu rechtfertigen. Das ist die Währung eines Parlamentarischen Staatssekretärs.

 

Wir haben viel erreicht und insbesondere Du, liebe Annegret, hast viel erreicht: Es ist gelungen, die
Einsatzbereitschaft der Bundeswehr signifikant zu steigern. Es war Deine strategische
Grundsatzentscheidung, große Rüstungsprojekte „vor die Klammer“ zu ziehen und keine Verdrängungseffekte zu
Lasten tausender kleinvolumiger Vorhaben mehr hinzunehmen. Das war aus meiner Sicht die wichtigste
Entscheidung Deiner und meiner Amtszeit

Sicherheit gibt es nicht umsonst. Sie hat ihren Preis. Entweder einen finanziellen Preis für die volle Ausstattung
der Bundeswehr oder einen politischen Preis, wenn das nicht gelingt. Du hast diesen Preis eingefordert und
deutlich gemacht, dass Sicherheit eine gesamtstaatliche Aufgabe ist, kein Ressortanliegen des BMVg.

Folgerichtig ist das Ziel der Vollausstattung nach vielen Jahren wieder in einem Grundlagendokument des BMVg
verankert, im Eckpunktepapier der Bundesministerin und des Generalinspekteurs. So muss es weitergehen.

Wir werden die neue Bundesregierung dabei auch von der Oppositionsbank aus unterstützen – vielleicht mehr, als ihr lieb sein mag. Wir werden ihr schon helfen.

 

Mit Dir, liebe Annegret, konnte die Bundeswehr ihr Ansehen in der Öffentlichkeit erheblich mehren. Dazu hat
zuallererst der selbstlose Dienst unserer Soldatinnen und Soldaten beigetragen – insbesondere während der Corona-Pandemie und bei der Evakuierung aus Kabul. Aber Du hast auch ganz persönlich erheblichen Anteil daran, weil Du einen Politikstil pflegst, der Vertrauen schafft – in die Bundeswehr und in „die Politik“

Du hast mit öffentlichen Gelöbnissen und mit dem Bahnfahren in Uniform zwei Projekte umgesetzt, die
schnell und sichtbar den Stellenwert der Bundeswehr in unserer Gesellschaft steigern. Das BMVg ist eben nicht nur Bundeswehr und ihre Verwaltung, sondern wir gestalten Sicherheitspolitik als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb ist es die Aufgabe aller Demokraten, der Bundeswehr einen festen Platz in der Mitte unserer
Gesellschaft einzuräumen.

Mir war von Anfang an daran gelegen, meinen Handlungsspielraum auszuschöpfen, um diese Ziele mit
voranzubringen: die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und den Stellenwert der Bundeswehr in unserer Gesellschaft zu steigern.

Wir haben Rüstungsvorhaben von über 61 Mrd. Euro durch den Haushaltsausschuss gebracht, davon allein 27 Mrd.Euro in 2020 und 25 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2021. Die Mehrzahl dieser Vorlagen wurde dabei ohne Aussprache angenommen, weil wir zuvor in den Berichterstattergesprächen Konsens herstellen konnten.

Dafür danke ich den Abgeordneten des Deutschen Bundestags, namentlich dem Hauptberichterstatter für
unseren Etat, Dr. Reinhard Brandl, und dem verteidigungspolitischen Sprecher meiner Fraktion,
Henning Otte. Auf Euch war stets Verlass. Ich bin gespannt, ob und wann es unseren Nachfolgern gelingt,
diese Rekorde zu toppen.

Herzlich danken möchte ich auch meinen Staatssekretär- Kollegen Gerd Hoofe und Benedikt Zimmer, dem
Generalinspekteur Eberhard Zorn und seinem Stellvertreter Markus Laubenthal sowie allen Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleitern, Präsidentinnen und Präsidenten der nachgeordneten Behörden. Ich danke vor allem für die
Bereitschaft, auch neue Wege zu gehen. Wie schnell z.B. marktverfügbares Gerät beschafft werden kann, was sich die neue Koalition ausdrücklich vorgenommen hat, das haben wir etwa mit dem A350 oder der P8 bereits
demonstriert.

Ein neuer Weg waren auch die flexiblen Haushaltsmittel für Kommandeure. Wir haben es geschafft, die zentrale
Steuerung in Planung und Beschaffung durch ein dezentrales Instrument so zu ergänzen, dass die Verbände
ihre notwendigen Aufgaben einfach, schnell und wirksam erfüllen können. Dabei geht es nicht um Geld. Es geht
darum, dass redundante Strukturen unsere Sicherheit erhöhen. Es geht um einsatzbereite Streitkräfte und
motivierte Soldatinnen und Soldaten.

Zu diesem Zweck habe ich einen neuen Berechnungsfaktor eingeführt, der zwar nirgends in den Büchern steht, aber politisch sehr hilfreich war: den Faktor „MGZS“, die „Menge glücklicher und zufriedener Soldaten“ pro eine
Million Euro Invest. Mein Anspruch war, dass unsere Soldatinnen und Soldaten am Morgen mit Stolz in ihren
Flecktarn steigen, am Tag motiviert ihren Dienst leisten und am Abend müde ins Bett fallen. Das bedeutet: Was für die Grundausstattung und persönliche Ausrüstung der Truppe erforderlich ist, muss das BMVg aus eigener Kraft finanzieren und darf nicht durch Priorisierungszwänge verdrängt werden. Sie können leicht erahnen, dass der MGZS-Faktor bei den flexiblen Haushaltsmitteln für Kommandeure mit am höchsten sein dürfte.

Mein besonderer Dank gilt meinem großartigen Team um Büroleiter Oberst Alexander Heinze ebenso wie dem Team Dr. Peter Tauber um Büroleiter Oberst Andreas Steinhaus. Was wir zusammen geschafft haben, war eine gewaltige Gemeinschaftsleistung. 145 Besuche in Bundeswehr-Dienststellen in ganz Deutschland und 57 Auslandsreisen in 41 Länder vermitteln einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit meines Teams.

Danke für Alles!

Mein persönlicher Dank gebührt meiner Familie. Sie hat so oft auf mich verzichten müssen, dass meine Ankündigung, jetzt wieder mehr Zeit zu haben, auch als Bedrohung aufgefasst werden kann. Schön, dass Ihr heute mit dabei seid.

Ich wünsche der Bundeswehr eine neue Leitung, die sich vor die Truppe stellt. Das verlangt ein bisschen Mut, aber das ist nichts im Vergleich zu dem Mut, den jede Soldatin und jeder Soldat aufbringt, der unter Gefahren für Leib und Leben in einen Einsatz geht. Ich wünsche der Bundeswehr, dass die neue Leitung für die Truppe kämpft, so wie wir für sie gekämpft haben.

Ich wünsche der Bundeswehr einen neuen Bundestag, der sich hinter die Truppe stellt, die er in Auslandseinsätze schickt. Die Soldatinnen und Soldaten dürfen zu Recht erwarten, dass nicht sie gegenüber Abgeordneten auf Einsatzreise den Auftrag der Bundeswehr erklären müssen, sondern dass umgekehrt die Abgeordneten den Soldatinnen und Soldaten den Sinn des von ihnen selbst beschlossenen Mandats erläutern können.

Und schließlich wünsche ich der Bundeswehr eine Gesellschaft, die die Bundeswehr in ihre Mitte stellt. Eine
Gesellschaft, die sich die Antenne dafür erhält, dass unser Recht, unsere Freiheit und unsere Demokratie nur
gesichert werden können, wenn wir auch bereit sind, sie verteidigen, notfalls mit militärischen Mitteln. Wenn die Guten nicht fecht, dann siegen die Schlechten.

Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen für unser Recht und unsere Freiheit ein, im treuen Dienst für unser Land, aus freiem Entschluss, und wenn es sein muss unter Einsatz des eigenen Lebens. Die Bundeswehr steht deshalb für das, was unsere Gesellschaft dringend braucht: Einigkeit und Recht und Recht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin dankbar, dass ich dazu meinen persönlichen Beitrag leisten durfte.

Frau Bundesministerin, ich melde mich ab!

Berlin, 7. Dezember 2021
PSts Thomas Silberhorn

 

 

Fotos: © RALF RÖDEL / rr-fotoreporter.de