Neue Bewässerungsleitungen in der Gärtnerflur sagte Alfons Plenter, Projektleiter für die ICE-Ausbaustrecke in Bamberg, den vom Bahnausbau betroffenen Gärtnereien zu. Auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn (CSU) konnten die Bamberger Gärtner ihre Anliegen ausführlich persönlich vortragen und direkt über Lösungen verhandeln.

Beim Ortstermin auf seinem Hof verdeutlichte Hans-Jürgen Eichfelder, dass eine unterbrechungsfreie Bewässerung der Gärtnerflur auch während des Bahnausbaus für viele Gärtner von existenzieller Bedeutung ist. „Ein Tag ohne Wasser im Sommer, und die Ernte ist hinüber“, betonte Gärtnermeister Michael Niedermaier die Sorge. Wegen der zusätzlichen Gleise muss das Leitungssystem an mehreren Stellen verlegt werden, ist aber bereits fünfzig Jahre alt.

Um die Bewässerung nicht zu gefährden, räumte Alfons Plenter ein, dass die Bahn besser neue Rohrleitungen verlegen wird. Dazu bot er einen gesonderten Ortstermin zusammen mit den Gärtnereien an, um den Verlauf von Leitungen abzustecken und die nötigen Maßnahmen direkt abzustimmen. Dabei soll auch die Entwässerung einbezogen werden, damit durch die Baumaßnahmen nicht das hoch liegende Grundwasser aufgestaut wird.

Eine Gefährdung der Ernten befürchten die Gärtner auch durch die Staubentwicklung bei den Bauarbeiten. Schäden werde man erstatten, wolle sie aber vermeiden, erklärte dazu Projektleiter Plenter. Man erwäge deshalb die Befestigung von Wegen und die Abstimmung der Bauzeiten.

Keine Alternative könne die Bahn dort anbieten, wo sie Grundstücke für den Ausbau in Anspruch nehmen müsse. Flexibel sei man aber bei Baustelleneinrichtungen, wenn die Stadt Bamberg andere geeignete Grundstücke dafür anbieten könne. Hier kündigten die anwesenden Stadträte Anna Niedermaier (CSU), Sebastian Niedermaier (SPD) und Hans-Jürgen Eichfelder (BBB) an, sich im Stadtrat gemeinsam dafür einzusetzen, dass den Gärtnern Ersatzflächen für wegfallendes Ackerland und der Bahn alternative Standorte für Baustelleneinrichtungen angeboten werden.

Eine erweiterte Gesprächsrunde wollen die Gärtner mit Direktverkauf zusammen mit dem Bamberger Einzelhandel schaffen. Aufgrund jahrelanger Verkehrsverlagerungen während des Bahnausbaus befürchten sie massive Umsatzeinbrüche. Alfons Plenter zeigte sich bereit, die Baumaßnahmen und Bauzeiten ebenfalls in direktem Austausch mit den betroffenen Betrieben zu besprechen.

 

 

Fotos: © Ralf Rödel (rr-fotoreporter.de)